Der Großtagebau Espenhain
                                 Wir für unsere Kohle


Mit freundlicher Unterstützung der Bergkameraden des Glück-Auf-Forums 

    1949 – Beginn der Einführung der neuen Nummern für Tagebaugroßgeräte – DDR-Nummern - Nachwendezeit: WVK – Nummern

         WVK: WirtschaftsVerband Kohle

Am 1.7.1949 erfolgte die Gründung des VEB Projektierungs-u. Konstruktionsbüro Kohle(PKB Kohle). Die Organisation der Forschung lag unter der Leitung von Georg Bilkenroth, der die wissenschaftlichen Arbeiten an die Institute der Bergakademie Freiberg übertrug, z. B. die Verkokung von Braunkohle. Erstmals erfolgte in Deutschland eine zentrale Inventur der Braunkohlevorkommen. Im Leipziger Konstruktionsbüro wurden die Unterlagen für Eimerkettenbagger und Absetzer geschaffen. Es wurden die Eimerkettenbagger D 800, D 1000, D 1120, Ds 1200, Ds 1600, D 2240 und ein Absetzer As 1200 konstruiert. Das war die Basis und Ausgangssituation für einheitliche Gerätetypen. Förderbrücken waren eingeschlossen. Die typisierten Ersatz-u. Verschleißteile wurden im Hartgusswerk Bösdorf und der Maschinenfabrik Lauchhammer produziert. aus:Heinz Koschade Kohle-u. Energiewirtschaft in der sowj. besetzten Zone. 

Listen der Bestandsaufnahme 1949 u. 1959


 


Abgeschnitten von Steinkohle und Stahl aus den westlichen Besatzungszonen musste die sowjetische Zone auf Braunkohle als Energie-u. Veredelungsbasis setzen!                                                                                                                Den 55 Tagebauen standen 467 Tagebaugroßgeräte ab Baujahr 1911 und 11 Förderbrücken zur Verfügung.

Außerdem waren die Tagebaugroßgeräte Lagerstätten- u. Eigentümerbezogen geliefert worden. Es gab zu viele unterschiedliche Baggerausführungen, was sich mit der Belieferung von Ersatzteilen sehr schwierig gestaltete. Noch zu späten DDR-Zeiten waren viele Vorkriegsgeräte eingesetzt, so dass sich z. B. eine Gießerei nur auf die Fertigung der alten z. B. Getriebegehäuse konzentrierte. Dazu kam, jeder Betrieb nummerierte seine Geräte nach Eingang, Bagger 1, Bagger 2 usw., das erschwerte natürlich den Überblick, was im Bestand der Nachkriegs-Braunkohlenwirtschaft war. Den zu den materiellen Schwierigkeiten kamen die Demontagen von Tagebaugeräten als Reparation hinzu.

1949 (noch vor Gründung der DDR!) wurden von Berlin aus alle Braunkohlenwerke aufgefordert, die vorhandenen Geräte zu melden, um eine generelle Übersicht zu erhalten und bekamen für jedes Tagebaugerät eine sogenannte "Neue Nummer" oder auch "Zentrale Registriernummer" zugeteilt. Dabei waren

1 - 50 für AFB                                         z.B. AFB 17

51 - 150 für Schaufelradbagger           z.B. Bagger 91 – SRs 850

151- 350 für Eimerkettenbagger Raupenfahrwerk            

 z.B. Bagger 250 – ERs 700, das erste Neubaugerät von Magdeburg nach dem Krieg

später dann Bagger 336 – ERs 710, dieser Bagger war der erste ERs 710 der DDR.

351 - 651 Eimerkettenbagger Schienenfahrwerk und Grabenschöpfer z.B. Bagger 544, Bagger 555 – Es 900

652 - 900 für Löffelbagger,  später wieder rückgängig gemacht, da dann nur Gewinnungsgeräte DDR-Nummern erhielten.

 ab 901 für Absetzer z.B. Absetzer I – 993, II – 1001, III – 989, IV - 1029               vorgesehen.

 Später reichte diese erste Auflistung nicht mehr und man führte die 4- stelligen Nummern, z. B. Absetzer 1115, ein.

ab 1252 Eimerkettenbagger Schienenfahrwerk

Bagger 1256 – Es 1120.2           Anm.: „2“ steht für Modifikation des Grundmodells der 1120’er Reihe, leistungsgesteigert etc.

 ab 1401 Schaufelradbagger z.B. Bagger 1489 – SRs 630/800    Bagger 1498 – SRs 1200 + VR

ab 1503 Schaufelradbagger z.B. Bagger 1547 – SRs 1000

 Absetzer wurden einfach weitergeführt, erhielten auch 11’er Nummern.

A2s-B 10.000.100 - 1115

 16er, 17er und 18er und 19er Nummern bekamen Löffelbagger.

 Die Nummern ab 351 wurden mit Raupenbaggern neu belegt, da alle Altbauten bereits verschrottet waren. Ebenso verfuhr man mit den 700er und 800er Nummern, diese wurden für Bandwagen neu vergeben.

Für die ERs 1120 zu ihrer Zeit schuf man eine eigene Kategorie, die Nummern ab 1700, z.B. Bagger 1703 - ERs 1120

 Die 17’er-Nummern wurden in den 1950’ern für Hilfsgeräte genutzt, Beispiel hier der UB 160-1708. Etwas später wurden die DDR-Nummern nur noch an Geräte vergeben, die unmittelbar in der Gewinnung eingesetzt wurden.

Man begann in den Frühen 50’er Jahren mit der Entwicklung von Einheitsgeräten in Leichtbauweise. Das betraf Schaufelradbagger, Eimerkettenbagger, Förderbrücken und die benötigten Geräte der Hilfstechnik und des Transportes-gleisgestützt. Hier erfolgte später eine Arbeitsteilung im Rahmen des RGW-Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe, dem Gegenstück zur EWG-Europäische Wirtschaftsgemeinschaft.

 

An Tagebaugeräten entwickelte man die Schaufelradbagger SRs 500 bis SRs 1200, die ERs 500, 560, 710, 1120 (die Zahlen stehen für den Eimerinhalt) und die Einheitsförderbrücken F34, 45 ,60(die Zahlen stehen für die Abtragsmächtigkeit).

Im Bau der Schaufelradbagger ging es über die SRs 1500+VR, SRs 2400+VR, SRs 4000+VR bis hin zum „Topstar“ dem SRs 6300+VR. VR steht für Verladegerät. Der Verladeausleger musste in dieser Dimension auf eigenem Fahrwerk Abstützung finden.

 

Eine Erfolgsgeschichte des Maschinenbaues, diese Geräte waren leicht, effektiv zu bedienen und Ersatzteile waren genormt. Auch auf dem internationalen Markt gefragt!!

 

 

       

 

1957             Die bei Neuaufschlüssen von Tagebauen zunehmenden Abraumhöhen erfordern immer   größere Abtragshöhen. Deshalb wird eine Kommission, bestehend aus der Staatlichen Plankomission, des Deutschen Brennstoffinstituts, der Bergakademie Freiberg, des PKB Kohle und des Schwermaschinenbau Lauchhammer gebildet. Die hat die Aufgabe zu untersuchen, in  welchem Verhältnis eine Teilung der Gesamtabtragshöhe im Brückenbetrieb und Vorschnittbetrieb vorteilhaft ist. Dazu werden Unterlagen für eine Universalbrücke von 80 m Abtragshöhe entwickelt. Als Zwischenergebnis steht eine Brücke mit 5 Stützen, einer Kippenhöhe von 100 m, einer Generalneigung  der Böschung von 1:3,5, einer Brückenlänge von 700 m und einer Dienstmasse von 15000 t zur Diskussion. Eine Wirtschaftlichkeitsstudie der PKB Kohle zwischen 3 Varianten, 45 m-, 60 m- und 80 m- Brücke in einem Tagebau mit 100 m Abraummächtigkeit und entsprechendem Vorschnittbetrieb und          rückbaren Bandanlagen favorisierte die 60 m-Brücke als wirtschaftlichste Form.                                                                                                                                                                         (1962/63)      Daraufhin wurde von der Braunkohlenindustrie eine Entwicklung einer 60 m-Brücke an      den Maschinenbau herangetragen. Schrader, LHW 

1959    7.2.59  Einem Schreiben des Obering. Wächter im PKB „Kohle“, Außenstelle Mitteldeutschland, wird die Entwicklung eines Ds 3150 vorgeschlagen und die Vergleichsdaten der bisherigen Brückenbagger vorgelegt. Schreiben Obering. Wächter-Archiv TS.